VfL Hamm – SSV95 Wissen 21:20 (13:9)
Hamm. Zum Rückrundenstart machten sich die SSV-Damen hochmotiviert auf die mit Abstand kürzeste Auswärtsfahrt der Saison zum Derby. Dort erwarteten die Wissener trotz des Tabellenrückstands ein Spiel auf Augenhöhe.
Den Torreigen eröffnete der SSV in Person von Maya Muders nach knapp drei Minuten. Dies sollte jedoch für eine längere Zeit zugleich das letzte Tor für die Gäste bleiben. Es gelang im Angriff von Beginn an nie, ein Mittel gegen die aggressive 5:1-Deckung des VfL zu finden. So kam es, dass einige schlechte Wurfentscheidungen getroffen wurden, die nicht von Erfolg gekrönt waren. In der Folge schalteten die Gastgeberinnen oftmals schnell um und konnten so ein ums andere Tor erzielen. In der Abwehr gelang es dem SSV nur phasenweise, die von Trainer Andreas Groß geforderte Aggressivität auf die Platte zu bringen. Die Nahwurfzone wurde nur halbherzig verteidigt, sodass auch hier bei weitem nicht das volle Potenzial abgerufen werden konnte. So stand es nach gut 15 gespielten Minuten 7:1, sodass Groß eine Auszeit nehmen musste. Für die Abwehr hatte es auch den gewünschten Erfolg, da die Gäste in den nächsten acht Minuten keinen Gegentreffer hinnehmen mussten. Ihrerseits gelangen lediglich zwei Torerfolge, sodass nicht ernsthaft aufgeholt wurde (9:3 nach 24 Minuten). In den letzten Minuten unterliefen aber auch den Hämmscherinnen einige Fehler, wodurch sich ein unkoordiniertes Hin und Her ergab. Hieraus konnte der SSV Profit schlagen und zur Halbzeit auf vier Tore (13:9) zu verkürzen.
In der Ansprache bemängelte Trainer Groß deutlich die Abwehrleistung und erwartete sich hier eine deutliche Leistungssteigerung.
Gleich der erste Treffer sollte wieder den Gästen gelingen. Auch in Halbzeit zwei wurde dieser wieder doppelt von Hamm beantwortet. Durch endlich einmal gute Abwehraktionen wurden zwei Bälle gewonnen, die über den erweiterten Gegenstoß verwertet werden konnten. Zusätzlich gingen die Spielerinnen im Angriff besser in die Lücken und konnten so zumindest einige Siebenmeter herausholen. Folglich verkürzten die Wissenerinnen bis auf zwei Tore (15:13). Nachdem es Hamm – zeitweise in Überzahl – gelang, bis auf 19:14 zu stellen, nahm Groß erneut seine Auszeit. Auch dieses Mal sollte es sich auszahlen: in der Folge ließ die Abwehr neun Minuten lang kein Gegentor zu und konnte in der 52. Minuten sogar den Anschlusstreffer zum 19:18 erzielen. So entwickelte sich eine spannende Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten. Bei noch 47 Sekunden zu spielen gelang Wissen endlich der Ausgleichstreffer zum 20:20. Entsprechend erhielt der VfL nochmals die Gelegenheit in einem letzten Angriff das Spiel für sich zu entscheiden. Der SSV verschob erneut gut in der Abwehr und ließ den Wurf über Außen zu – aufgrund eines Kontakts, den der Schiedsrichter gesehen hat, entschied dieser bei noch acht zu spielenden Sekunden auf Siebenmeter, den Hamm nach Ablauf der Sirene zum Heimsieg verwandeln konnte.
Wenngleich das Ergebnis aus Wissener Sicht maximal ärgerlich ist, war die letzte Aktion nicht der Grund, weshalb das Spiel verloren ging. Aufbauen lässt sich indes sicherlich auf der tollen kämpferischen Leistung der gesamten Mannschaft. Dieses Gefühl gilt es nun durch zwei gute Trainingseinheiten zu festigen und mit in das Heimspiel am kommenden Samstag gegen Horchheim zu nehmen.
Es spielten: Christian Leidig, Jana Steiger – Elena Hombach (1), Sophie Krafft, Tanja Quast (5), Talisa Berger (2), Johanna Schmidt (6/2), Alexandra Müller (1), Diana Groß (3/3), Jennifer Kemper, Ronja Retz, Maya Muders (2), Viola Hild und Larissa Henrich.
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