SSV95 Wissen – SV Urmitz II 23:23 (14:11)
Wissen. Im Duell zwischen dem Vierten und dem Fünften der Landesliga Rhein/Westerwald kündigte sich bereits vor dem Beginn des Spiels eine ausgeglichene Partie an. Am Ende stand eine Punkteteilung zu Buche, die zu keiner Veränderung in der Tabelle führte.
Bereits am freitäglichen Abschlusstraining vor dem Spiel forderte Trainer Spies seine Mannschaft auf, frühzeitig in der Halle zu sein, um die Partie von Beginn an mit voller Konzentration zu bestreiten. Die Mannschaft war auch geschlossen eine Stunde vor Anpfiff zum Aufwärmen in der Halle. Dennoch gehörte die Anfangsphase den Gästen aus Urmitz. Ihnen gelangen die ersten beiden Treffer, die der SSV schnell beantworten konnte. Die Heim-Abwehr wollte sich jedoch in den ersten zehn Minuten noch nicht ganz recht formieren, da es immer wieder einfache Gegentore setzte. Im Angriff wurde zumeist nicht mit voller Entschlossenheit gehandelt, sodass es nach rund zehn gespielten Minuten 2:5 stand. Erst danach gelang es, in der Abwehr die nötige Stabilität vorzuweisen, die an diesem Tage nötig war, um gegen den Tabellennachbarn bestehen zu können. Während es gelang, trotz zeitweiser Unterzahl, sechs Minuten lang nur einen Gegentreffer hinnehmen zu müssen, wollte es im Angriff nach wie vor nicht sonderlich flüssig laufen – so stand es nach 18 Minuten 5:7. Dass sich ein Spiel mit recht wenigen Toren entwickelte, lag auch an den Schiedsrichtern, die beiden Mannschaften teilweise bis zu zwei Minuten Zeit für das Ausspielen eines Angriffs und damit teilweise das Überbrücken einer gesamten Zeitstrafe gestatteten. Nun war es die Reserve des SV Urmitz, die eine Unterzahl verkraften musste. Der SSV war erstmals in der Lage diese personelle Überzahl für sich zu nutzen und stellte mit einem 4:0-Lauf zunächst den ersten Gleichstand seit dem 0:0 her und ging prompt in Führung (7:7/9:7). Eine erneute Zeitstrafe gegen den SSV konnte unbeschadet überstanden werden. Im weiteren Verlauf gelang es Sebastian Philipp den offensiven Spieler der Urmitzer 5:1-Deckung, die dem SSV insgesamt viele Probleme bereitete, so in einen Zweikampf zu verwickeln, dass auch er eine zweiminütige Strafzeit aufgebrummt bekam. Die Abwehr, die sich kurzzeitig in der Illusion befand, gegen nur fünf Gegenspieler eine Spur nachlassen zu können, war direkt eines besseren belehrt, da der Kreisläufer der Gäste seinen Freiraum nutzen und den Anschlusstreffer zum 10:9 markieren konnte. Vor der Pause gelang es den Gastgebern dann, nochmals das Tempo zu erhöhen, um über 12:9 beim Stand von 14:11 mit einem 3-Tore-Vorsprung in die Kabine zu gehen.
Dort zeigte sich der Mannschaftsverantwortliche weitestgehend zufrieden, appellierte vor allem, das Spiel nicht frühzeitig als entschieden zu betrachten. Es müsse weiterhin gekämpft werden, um die Partie siegreich zu gestalten.
So sollte es auch in Halbzeit zwei gut losgehen. Den Gastgebern gelang gleich im ersten Angriff der erste Treffer und es stand die erste Vier-Tore-Differenz auf der Anzeigetafel. Von der 31. bis zur 37. Minute ging es munter hin und her. Beiden Mannschaften gelangen ihre Treffer und auch beide machten ihre Fehler (17:13). Dann schlichen sich im Angriff des SSV vermehrte Unkonzentriertheiten und fehlende Konsequenz ein. Während Philip Hombach in der ersten Halbzeit mit einigen, teilweise sehr sehenswerten, Treffern dem Spiel seinen Stempel aufdrückte, reagierte Urmitz in der zweiten Hälfte hierauf und nahm ihn in Manndeckung. Damit waren die Gastgeber sichtlich überfordert und es fielen ihnen keine passenden Spielzüge ein, um dieser Unterbrechung des eigenen Spielflusses zu trotzen. Durch schlechte Entscheidungen und nur halbherzige durchgezogene Einzelaktionen kamen die Gäste vermehrt an leichte Bälle, die sie im schnellen Gegenzug in Tore umzuwandeln wussten. So kam es zum ersten Ausgleich im zweiten Spielabschnitt (17:17). Auch nach der Auszeit des SSV wussten die Spieler nicht so recht, was sie mit den Gegebenheiten auf der Platte anfangen sollten. Erst rund acht Minuten vor dem Ende bekamen sie wieder Struktur in das Spiel und konnten nach dem Ausgleich des SV durch einen Siebenmeter zum 21:21 zwei schöne Angriffe vortragen, die die Führung zum 23:21 bedeuteten. Bei noch fünf Minuten auf der Uhr standen die Chancen auf den Sieg trotz der insgesamt wenig rühmlichen Leistung gut. In den nächsten beiden Angriffen der Gäste entschieden die Unparteiischen dann erneut auf Siebenmeter, die beide sicher vom Urmitzer Daniel Nauroth verwandelt wurden (23:23). Einhergehend mit dem letzten Strafwurf kam noch eine Zeitstrafe gegen den SSV obendrauf, die bei noch 1:59 zu spielenden Minuten die Unterzahl bis zur Schlusssirene bedeutete. Der folgende Angriff war von vielen Versuchen im Eins-gegen-Eins geprägt, die nicht zum Erfolg führten. Urmitz spielte früh Foul, um die Wissener gar nicht mehr in Spielfluss kommen zu lassen. Die Schiedsrichter zwangen den SSV erst rund 30 Sekunden vor dem Ende mit dem Vorwarnzeichen zum passiven Spiel zu einem Abschluss. Dieser wurde vom Gäste-Torwart pariert – Wissen sicherte sich den Abpraller. Noch 20 Sekunden zu spielen; ein letzter Wurf. Urmitz spielte abermals clever Foul, um so wertvolle Zeit von der Uhr zu nehmen. Von Hektik getrieben, fasste sich Philip Hombach drei Sekunden vor der Sirene ein Herz – erneut war der Urmitzer Torhüter zur Stelle und hielt den Punkt für die Gäste fest.
Gefühlt handelt es sich nach der Punkteteilung aus Sicht des SSV, vor allem mit Blick auf die starke erste Halbzeit, eher um einen verlorenen als einen gewonnenen Punkt. Auch in der zweiten Halbzeit waren es immer die Wissener, denen es gelang in Führung zu gehen. Schlussendlich hatte sich aber auch der SV Urmitz II, der niemals aufgab, einen Punkt verdient.
Es spielten: Dietrich – Schneider (3), C. Hombach, Brenner (2), Nickel (1), J. Rödder (1), Renji, Orthey, P. Hombach (8/1), Philipp (5), Löhmann (3), M. Rödder.
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