HSG Westerwald – SSV95 Wissen 24:25 (8:13)
Westerburg/Wissen ∙ Am vergangenen Samstagabend konnten die Herren des SSV95 Wissen in einem von Kampf und Leidenschaft geprägten Spiel zwei wichtige Punkte aus der Westerburger Sporthalle entführen und somit den sechsten Rang in der Tabelle festigen. Trotz der schlechten Nachricht zu Beginn der Woche, dass die Saison für Rechtsaußen Felix Henseler höchstwahrscheinlich gelaufen ist (Riss von zwei Außenbändern im linken Fuß), gingen die Herren des SSV nicht weniger motiviert in das Derby gegen die HSG Westerwald.
Die Partie ging – typisch Derby – sehr intensiv los und wurde vor allem von den Abwehrreihen der beiden Mannschaften bestimmt. Während der SSV mit einer Ein-Manndeckung (5:1) weitestgehend in der Lage war, die Gastgeber am Torewerfen zu hindern versuchten diese den gleichen Erfolg durch eine defensivere 6:0-Variante zu erzielen. Der SSV war es, der zuerst die passenden Mittel im Angriff fand und so nach der engen Anfangsphase (2:2) als erstes mit drei Toren in Führung gehen konnte. In der Folge gelang es den Gästen, diese Führung aufrecht zu erhalten, da die Angriffe geduldig vorgetragen wurden und auch die Anzahl der Fehler (technische Fehler und Fehlwürfe) sich in der gesamten ersten Halbzeit auf ein Minimum begrenzte. Verbesserungswürdig war im Angriff, dass teilweise recht drucklos agiert wurde. Folglich zeigten die Schiedsrichter passives Spiel an und die Mannschaft war dann gezwungen, auch aus schlechten Wurfpositionen den Abschluss zu suchen. Da aber die Abwehr weiterhin ihren Job gut machte kamen die Gastgeber zwar mehrfach wieder bis auf ein Tor heran, konnten den Ausgleich aber nicht erzielen. In der Schlussphase der ersten Halbzeit konnte der SSV dann sogar noch einen Gang hochschalten und bis auf fünf Tore davonziehen.
Der zweite Spielabschnitt startete aus Sicht der Wissener recht holprig. Schnell war das in den ersten 30 Minuten erkämpfte Polster bis auf ein Tor aufgebraucht. Vor allem mit dem nach der Halbzeit eingewechselten Kreisläufer der HSG hatte die SSV-Abwehr so ihre Probleme. Zu häufig gelang es ihm, Zweikämpfe zu gewinnen um selbst zum Torabschluss zu kommen, Lücken für seine Mitspieler zu reißen oder Zeitstrafen gegen die Abwehr der Wissener herauszuholen. Dazu schlichen sich im Spiel nach vorne nun einige Unkonzentriertheiten ein und auch im Torabschluss wurden Fehler gemacht. Aber auch davon ließ sich die Mannschaft nicht beirren. Sie fand zurück in die eigene Spur und agierte im Anschluss an diese Schwächephase wieder deutlich besser und der Vorsprung konnte wieder bis auf drei Tore ausgebaut werden (17:20 und 18:21). Ununterbrochen ging es hin und her, ohne dass sich das Spiel entschied. Rund acht Minuten vor Ende der Partie gelang es der HSG, eine Zeitstrafe des SSV auszunutzen und den Rückstand zu verkürzen, bis schließlich rund fünf Minuten vor dem Schlusspfiff sogar der Ausgleich zum 23:23 fiel. Eine dramatische Schlussphase kündigte sich an und der SSV-Trainer nahm nun seine Auszeit. Er machte seinen Spielern klar, dass die Mannschaft Ruhe bewahren müsse, um sich letztlich durchsetzen zu können. Der erste Angriff wurde dann auch gut überlegt zu Ende gespielt, wodurch die Wissener wieder in Führung gingen. Erneut gelang den Gästen der Ausgleich und nun galt es – rund 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff – schnell zum Torabschluss zu gelangen. Sebastian Philipp fasste sich ein Herz und schloss aus dem Rückraum gegen die in diesem Moment recht passive Blockabwehr der HSG ab. 25:24 aber immer noch nicht Schluss. Nachdem der Schiedsrichter bereits abgepfiffen hatte, bekam die HSG noch einen direkten Freiwurf zugesprochen. Dieser aber ging aus knapp 15 Metern über das Tor –Sieg! Der Jubel seitens der Spieler und der recht vielen mitgereisten Fans war riesig. Lautstark schallten „Auswärtssieg, Auswärtssieg“- und „Derbysieger, Derbysieger – Hey, hey“-Rufe durch die Westerburger Realschulhalle.
Trainer Steffen Schmidt nach dem Spiel: „Ich bin natürlich super zufrieden das Derby auswärts und damit zum zweiten Mal in dieser Saison gewonnen zu haben. Auch wenn wir im Angriff nicht unser Bestes gespielt haben, waren Einstellung und Disziplin super. Wir haben in der umkämpften und engen zweiten Hälfte nicht den Kopf verloren und mit etwas Glück schlussendlich verdient gewonnen.“
Es spielten: Kirchner (7 Paraden). Reifenrath (11) – Brenner, M. Henseler, Hohlstamm, Löhmann (3), Mosen (12/6), Orthey, Philipp (3), Renji (2), J. Rödder (3), M. Rödder (1), Schneider (1), Tomm.
In der kommenden Woche gilt es im letzten Heimspiel vor der Osterpause gegen den SV Urmitz II erneut um zwei wichtige Punkte in heimischer Halle. Anpfiff ist diesmal wieder am Samstag, den 21. März wie üblich um 18.00h in der Konrad-Adenauer-Halle. Die Mannschaft und der gesamte Verein freuen sich auf möglichst viele Zuschauer!
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