SSV95 Wissen- HSG Westerwald 27:23 (12:13)

Wissen. Am frühen Samstagabend empfing der SSV95 Wissen die HSG Westerwald zum Derby. Die Handballer des SSV wollten im letzten Spiel des Jahres den Schwung aus den letzten Partien mitnehmen und im Prestige-Duell einen gelungenen Jahresabschluss finden. Zu dem bestand die Chance in der Tabelle nach oben zu klettern. Trainer Becher lobte das Spiel gleichsam als Charaktertest aus: Es würde darauf ankommen, eine geschlossen und diszipliniert gute Team-Leistung zu zeigen, um gegen die als robust erwarteten Westerwälder bestehen zu können.

Von der Anfangsphase an war es ein enges und hart umkämpftes Spiel. Keine Mannschaft konnte sich groß absetzen. Im Angriff taten sich die Gastgeber mit der meist mannbezogenen 5:1-Abwehr gegen SSV-Shooter Philip Hombach schwer, in Spielfluss zu kommen. Oftmals waren es Elemente, wie zum Beispiel durch einfaches Abräumen, um die Außen oder durch Stoßen den Kreisläufer frei zu spielen. In der Abwehr mangelte es immer wieder an der Absprache des Mittelblocks, sodass der HSG-Kreisläufer mehrfach zum Torwurf kam oder aber einen Siebenmeter herausholen konnte. So ging es nach guten 30 Minuten beider Teams mit einer 12:13 Führung für die HSG in die Halbzeitpause

In der Halbzeit forderte Trainer Wolfgang Becher sein Team auf, in der Abwehr weiter aggressiv zu spielen und nicht den Anschluss zu verlieren. Im Angriff werde es weiterhin wichtig sein, geduldig zu spielen und mit Tiefe in die HSG-Abwehr zu gehen.

Zum Beginn der zweiten Halbzeit gestaltete sich das Spiel ein wenig zäh, da keine der beiden Mannschaften im Angriff so richtig in Schwung kommen wollte. So kam es, dass beiden Mannschaften bis zur 41. Minuten je nur zwei Treffer gelangen und sich keines der beiden Teams klar absetzen konnte. Dann schlug das Spiel schlagartig zu Gunsten des SSV um. Die Wissener drehten in drei Minuten den Spielstand von 14:16 auf 18:16. Dies brachte die Gäste aus dem Westerwald aus ihrem Spielrhythmus. Sie wurden in ihrem Spiel aggressiver und teilweise undiszipliniert und kassierten dadurch Zeitstrafen, welche der Mannschaft von Wolfgang Becher in die Karten spielten. Von nun an spielte sich die Mannschaft des SSV in einen kleinen Rausch, sodass zwischenzeitlich gar ein 5-Tore Vorsprung zu verzeichnen war. Insgesamt zeigten die Gastgeber eine starke charakterliche Leistung. Die mannschaftliche Geschlossenheit war es, die das Spiel entschied. Nur so gelang es, die schwere Verletzung von Andreas Löhmann in der 46. Minute, wegen der das Spiel einige Minuten unterbrochen war, gedanklich und spielerisch verkraften zu können. Zum Ende der Partie war es dann die junge Garde, die das Spiel souverän über die Zeit brachte. In den letzten acht Minuten entwickelte sich gar ein Wett-Werfen. Der SSV, mit genau der von Trainer Becher in der Halbzeit geforderten Tiefe in den Angriffsaktionen, lieferte in der „Crunch-Time“ ab und gewann am Ende verdient und deutlich mit 27:23.

Auf diesem Wege wünscht die Mannschaft Andreas Löhmann, der sich einen mehrfachen Bruch des Handgelenks zuzog alles Gute für eine schnelle Genesung.

Es spielten: Kilian – Burghaus (2), C. Hombach (8/7), Brenner (3), Pfeifer (3), Perez Leal (2), Flender (1), Orthey (2), P. Hombach (5/1), Diederich, Greb (1), Löhmann.

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