SSV95 Wissen – TV Güls II 26:23 (11:11)

Wissen. Nach der 35:22-Auswärtsniederlage (zur Halbzeit 14:9) in der Vorwoche bei der Reserve des SV Urmitz, bei welcher der SSV nie den nötigen Zugriff auf den Gegner und damit das Spiel insgesamt bekam, stand das letzte Saisonspiel zuhause an. Im direkten Duell um die rote Laterne war das Ziel klar: die Spielzeit 2017/18 mit einem Heimsieg zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen.

Gleich vom Anpfiff weg entwickelte sich ein enges Spiel auf Augenhöhe, bei dem sich keine der beiden Mannschaften mit mehr als einem Tor in Führung bringen konnte. Diese wechselte im gesamten ersten Spielabschnitt gleich fünf Mal. In der Abwehr tat sich der SSV wie in der Vorwoche zunächst schwer, die Lücken zuzuschieben und damit den entsprechenden Zugriff auf die Gäste zu bekommen. Einige Male kamen die Gülser Rückraumspieler fast frei zum Wurf bis zum Sechsmeterkreis und ließen Wolfgang Becher im Tor wenig Chance. Der Angriff spielte ordentlich und konnte zusehends Druck in die Nahtstellen der Gäste-Abwehr ausüben. Da jedoch wie so oft der letzte Pass nicht sauber an den Mitspieler gebracht werden konnte oder aber die schwache Chancenauswertung wieder durchkam, konnte sich der SSV nicht absetzen. Beim Stand von 11:11 wurden die Seiten gewechselt und es waren zehn Minuten Zeit, um ein wenig zu Luft zu kommen.

In der Ansprache von Steffen Schmidt wurde die zeitweise Passivität in der Abwehr und die schwache Chancenauswertung offen und deutlich angesprochen. Hier müsse man sich steigern, um letztliche das Ziel – die beiden Punkte in Wissen zu behalten – erreichen zu können.

Die Worte schienen Wirkung gebracht zu haben, da dem SSV durch Jonas Rödder und Philip Hombach die erste Zwei-Tore-Führung (13:11) gelang. Diese sollte aber nicht lange währen, da die Gäste ihrerseits einen 3:0-Lauf starteten und die Führung wieder übernahmen. Trainer Schmidt reagierte prompt und stellte die Abwehr von 6:0 auf 5:1 um. Florian Gräber bekam die Aufgabe, den Rückraum im Spielaufbau zu stören und Bälle abzufangen. So gelangen auch je ein Tor über die erste und zweite Welle, nachdem die Abwehr Bälle gewinnen konnte (16:15). Aber auch dieses Mal hielt die Führung nicht lange, da den Gästen in Folge von Wissener Unkonzentriertheiten wieder drei Tore hintereinander gelangen (16:18). Erneut reagierte Schmidt und nahm in der 43. Minute seine zweite Auszeit. Er mahnte wieder an, in der Abwehr die Räume nochmals eine gute Viertelstunde lang mit allem was die Beine hergeben zuzuschieben und eng zu machen. Weiterhin stellte er spontan Felix Orthey, der in der aktuellen Spielzeit eigentlich ausschließlich am Kreis zum Einsatz gekommen war, auf Halbrechts ein. Folglich waren es die Treffer von Jan Schneider, Robert Pfeifer und Philip Hombach, die den Spielstand wieder egalisieren konnten (19:19) ehe eben Felix Orthey in doppelter Überzahl spielend die Lücke fand und zur SSV-Führung einnetzte. Dabei spielten die Gäste in dieser Phase recht undiszipliniert und foulten vor allem Philip Hombach mehrmals recht rüde, sodass dem SSV-Angriff die folglich ausgesprochenen Zeitstrafen viel Platz bereiteten. In der 52. Minute gelang es Güls noch einmal, den Ausgleich (21:21) zu schaffen. Da die Wissener in dieser Phase aber eine starke Teamleistung zeigten und gemeinsam um jeden Ball kämpften gingen sie wieder mit zwei Toren in Front. Wenngleich den Gästen der erneute Anschlusstreffer zum 23:22 glückte, behielten die Gastgeber die Ruhe und schafften es bei noch rund dreieinhalb Minuten Spielzeit erstmals mit drei Toren in Führung zu gehen. Diese ließen sie sich auch in einer spannenden und teilweise hitzigen Schlussphase nicht mehr nehmen und gewannen letztlich verdient mit 26:23.

Im Anschluss an das Spiel bedankte sich die Mannschaft sowohl bei Steffen Schmidt als auch Matthias Gräber, die das Team als Trainer geleitet haben. An dieser Stelle teilte Schmidt auch mit, dass er das Traineramt in der kommenden Saison aus privaten Gründen nicht weiter ausüben werde. Somit steht der SSV wieder vor einer spannenden Saisonpause, in der ein neuer Trainer für die Herren gefunden werden muss.

Es spielten: Becher, Kilian – Gräber (3), Schneider (3/2), C. Hombach (4/2), Brenner, Pfeifer (3), Nickel (1), J. Rödder (1), Orthey (1), P. Hombach (7/1), Diederich (2), M. Henseler (1), Demmer.

 

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