HSV Rhein-Nette II – SSV95 Wissen 18:16 (11:6)

Andernach. Mit einer ansteigenden Formkurve und dem deutlichen Heimsieg gegen Römerwall II im Rücken machte sich die Mannschaft vom SSV Wissen am Samstag auf den Weg nach Andernach zur Reserve des Rheinlandligisten HSV Rhein-Nette. Leider konnte die Mannschaft in keiner Phase des Spiels annähernd an die Leistung des letzten Heimspiels anknüpfen und verlor deshalb in einem torarmen Spiel absolut verdient mit 18:16.

Die Mannschaft von der Sieg, die mit einem 13-Mann-Kader angereist war, startete mit der mittlerweile eingespielten 6:0-Deckungsformation gegen die nur mit 7 Feldspielern antretende Heimmannschaft. Somit war die Devise der Wissener klar: Von Anfang an durch schnelles Spiel nach vorne Druck auf die dezimierte Heimmannschaft ausüben. Zu Beginn zeichnete sich bis zum 7:6 ein ausgeglichener Spielverlauf ab, bei dem sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Bei den Gästen waren vor allem die Außenspieler durch mittlerweile routiniert vorgetragene und einstudierte Spielzüge erfolgreich. Danach schlichen sich sowohl im Angriffs- als auch im Abwehrspiel der Gäste unerklärliche Schwächen ein. Zwar wurde in der Abwehr um Ballgewinne gekämpft, jedoch fehlt im entscheidenden Moment oft der letzte Biss und Schritt, um die lange und clever vorgetragenen Angriffe von Rhein-Nette erfolgreich zu unterbinden. Obwohl die Angriffe meist nach einem ähnlichen Schema vorgetragen wurden, bei dem die linke Angriffsseite Druck auf die Wissener Abwehr machte und dabei entweder selbst zum erfolgreichen Abschluss kam oder den Kreisläufer in Szene setzte, konnte sich die Abwehr bis zum Halbzeitpfiff nicht darauf einstellen. So kam es, dass der SSV mit einem 11:6-Rückstand in die Pause ging, weil in den letzten zehn Minuten kein eigenes Tor mehr erzielt werden konnte. Dies lag zum Einen an unkonzentrierten und überhasteten Abschlüssen und zum Anderen fanden die Wissener Werfer immer wieder ihren Meister im sehr gut haltenden Torwart der Gastgeber, der zuvor am Abend noch das Tor der Rheinlandligamannschaft gehütet hatte.

In der Kabine mahnte der zurecht unzufriedene Trainer Spies das mangelhafte Angriffsspiel an. Das vorab vorgenommen schnelle und druckvolle Spiel nach vorne über erste und zweite Welle fand so gut wie gar nicht statt, da die Mannschaft viel zu behäbig aus der Abwehr heraus nach vorne spielte. Hier erwartete der Trainer eine deutliche Steigerung von seinen Spielern und forderte nach Ballgewinnen ein konsequentes Umschaltspiel nach vorne.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit schienen diese Worte Früchte zu tragen, da man den Rückstand durch zwei schnelle Tore auf 11:8 verkürzen konnte. Leider verfiel die Mannschaft danach wieder in ihr altes Muster von überhasteten Aktionen und unstrukturiert vorgetragenen Angriffen, sodass der Gegner über 13:8 und 16:10 wieder davonziehen konnte. Danach ging nochmal ein Ruck durch die Mannschaft, da als es gelang, den Rückstand nochmal auf 16:13 zu verkürzen und nun die durch die geringe Mannschaftsstärke entstehenden konditionellen Nachteile der Heimmannschaft sichtbar wurden. Doch auch in dieser Phase verpassten es die Gäste diesen Vorteil auszunutzen und das Spiel wieder offen zu gestallten. Das Gegenteil war der Fall, da der Gegner durch zwei einfache Tore zum 18:13 den alten 5-Tore-Vorsprung wieder herstellte. Zwar konnte man am Ende nochmal bis auf zwei Tore zum späteren Sieger aufschließen, allerdings wurde die Mannschaft viel zu spät wach und somit ist der 18:16-Heimsieg für Rhein-Nette am Ende absolut verdient.

Letztlich lässt sich festhalten, dass die Mannschaft das Spiel im Angriff verloren hat. Dazu beigetragen haben nicht nur die zuvor erwähnten Schwächen in der Spielstruktur, sondern auch die Tatsache, dass alle 3 Siebenmeter vergeben (!) wurden.

Im nächsten Spiel beim bisher noch punktlosen Tabellenletzten TV Welling II muss eine deutliche Leistungssteigerung erzielt werden, um den zweiten Auswärtssieg der Saison einzufahren. Dazu muss die Mannschaft in den nächsten Trainingseinheiten vor allem am Angriffsspiel arbeiten, was nur mit einer hohen Trainingsbeteiligung umsetzbar ist. Des Weiteren ist es notwendig auch bereits im Training wieder absoluten Willen und Einsatzbereitschaft zu zeigen, da diese beiden Eigenschaften die Mannschaft in den letzten Jahren ausgezeichnet und stark gemacht haben, aber über fast die gesamte Dauer des Spiels kaum vorhanden waren.

Es spielten: Dietrich – Brenner, M. Henseler, Hohlstamm (1), C. Hombach, P. Hombach (7), Löhmann (1), Mosen (2), Nickel, Renji, J. Rödder, M. Rödder (4), Schneider (1).

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