SSV95 Wissen – TV Moselweiß II 28:25 (13:15)

Wissen ∙ Nach einer schwachen Leistung in der Vorwoche konnten die Herren am vergangenen Wochenende in eigener Halle Wiedergutmachung betreiben. Durch den Sieg in der Sporthalle der Berufsbildenden Schule konnte im Duell der Tabellennachbarn (Moselweiß auf Platz 5, Wissen direkt dahinter) Punkte gut machen.

Als zu Beginn der vergangenen Woche die Info an den SSV herangetragen wurde, dass mit der Konrad-Adenauer-Halle die eigentliche Spielstätte aufgrund einer Doppelbelegung nicht zur Verfügung steht, wurde dies nicht besonders freudig zur Kenntnis genommen. Der Tatsache zum Trotz, in der weniger beliebten BBS-Halle spielen zu müssen, gelang den Gastgebern zu Beginn der Partie gleich der bessere Start. Vor allem im Angriff wurden die Spielzüge angesagt und konsequent durchgespielt, wodurch es zu klaren und guten Torabschlüssen kam. Nur in der Rückwärtsbewegung war die Mannschaft des SSV gegen den robusten Rückraum des TV zunächst noch etwas unachtsam, sodass die zweite Welle der Gäste in einigen Fällen erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Nach Anweisung des Trainers und deren Umsetzung, die schnellen Angriffe der Gäste frühzeitig und offensiv zu unterbinden, konnte die erste Vier-Tore-Führung des Spiels (7:3) herausgeworfen werden. Zunächst gelang es auch, diese Führung bei mindestens zwei Toren Abstand zu halten. Erst ab der ersten Zeitstrafe gegen die Gäste, rund zehn Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit, wendete sich das Blatt. Grund dafür war eine Schwächephase in der Abwehr. Während die Gastgeber innerhalb dieser Strafzeit in Überzahl agierten, ließen sie die Zügel ein wenig schleifen und kassierten auch gegen die personell geschwächten Gäste fünf Tore in Serie. Die Aggressivität aus der Anfangsviertelstunde fehlte nun völlig und die Abwehr des SSV lud die Gäste zum Torewerfen ein. Und auch im Angriff zeigten sich nun einige Fehlentscheidungen. Anstatt die so gut funktionierenden Spielzüge weiterhin durchzuspielen, entschieden sich die Spieler für Einzelaktionen, die deutlich seltener von Erfolg gekrönt waren. So mussten die Hausherren beim Stand von 13:15 in die Kabine gehen.

Nach einer impulsiven Ansprache des Trainers in der Halbzeitpause, in der er besonders an die Moral appellierte und die teilweise fehlende Leidenschaft der Spieler kritisierte, konnten sich die Gastgeber mit einem 4:1-Tore-Lauf die Führung schnell zurückerobern. In der Folge entwickelte sich ein knappes, spannendes und gutes Handballspiel, welches vor allem von der kämpferischen Einstellung beider Mannschaften geprägt war. Die körperlich überlegenen Gäste besannen sich auf die eigenen Stärken und spielten ihre Trümpfe clever aus, während die schnelleren und beweglicheren Wissener ihre Vorteile ebenso zu nutzen wussten. Da auch in der Abwehr um jeden Ball gekämpft wurde, wechselte die Führung mehrfach, wobei sich keine der beiden Mannschaften mit mehr als zwei Toren Vorsprung absetzen konnte. Zwischen den Spielminuten 52-57 schwächten sich die Gäste durch zwei Zeitstrafen selbst. Nicht wie in der ersten Halbzeit nutzte der SSV nun die sich bietende Feldüberlegenheit konsequent aus um mit drei Toren in Folge bis auf 27:23 davonzuziehen. Diese Führung wurde dann bis zum Ertönen der Schlusssirene erfolgreich verteidigt, wodurch auch in der Ausweichhalle die Punkte im Wissener Stadtgebiet behalten werden konnte.

Trainer Schmidt resümierte wie folgt: „Vor allem bin ich mit der moralischen Leistung meiner Jungs in der zweiten Halbzeit zufrieden. Was da zum Ende der ersten Halbzeit passiert ist, gefiel mir überhaupt nicht. Das habe ich in der Halbzeitpause angesprochen und ich bin mächtig stolz, wie sich die Mannschaft im weiteren Laufe des Spiels reingekämpft hat und am Ende verdient gewonnen hat. Bedanken möchte ich mich auch bei den Spielern, die nur wenige bis gar keine Spielanteile erhalten haben. So eine klasse Leistung können wir nur dann erzielen, wenn die ganz Mannschaft so mitmacht!“

Bereits in der kommenden Woche geht es in Westerburg im Derby gegen die HSG Westerwald gegen einen sicherlich hochmotivierten Gegner um zwei weitere wichtige Punkte.

Es spielten: Kirchner (1). Reifenrath (8/1) – Bayer, Brenner, F. Henseler (4), M. Henseler, P. Hombach (11/4), Löhmann (1), Mosen (5), Nickel, Orthey, Philipp (4), M. Rödder, Schneider (3).

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